Rover Radltour 2024
Hallo allerseits,
während das Diözesanlager gerade im vollen Gange ist, sind die Rover der Sippe Steinbock gerade von einer ca. 215 Kilometer langen Radtour zurückgekommen. Hier möchten wir euch ein wenig über unsere Zeit auf dem Rad berichten.
Die Route – von Pilsen nach Budweis
Zunächst sollten wir unsere Reiseroute für euch abstecken, damit alle eine ungefähre Ahnung haben, wo wir uns befinden. Startpunkt unserer Reise ist natürlich Rosenheim gewesen, von dort ging es erstmal mit dem Zug in unser eigentliches Reiseland: Tschechien! Der Zug hat uns durch den Böhmerwald bis ca. 50km vor Pilsen gebracht. Von dort ging es mit den Rädern nach Pilsen, durch den Nationalpark Brdy und schließlich an der Moldau entlang nach Budweis. Das alles an gerade einmal sechs Tagen – wobei an nur vier davon geradelt wurde. Im nachfolgenden könnt ihr unsere ungefähre Strecke sehen.
Die Reise – alle Tage in Kurzform
Tag 0 – Die Planung
Zu einer Erfolgreichen Tour gehört natürlich zunächst eine gründliche Planung. Strecke, Unterkünfte, Verpflegung, Material, etc. sollte bereits alles im Vorhinein kalkuliert und organisiert sein.
Dafür haben wir die Gruppenstunden vor unserer Reise genutzt und uns gemeinsam Gedanken gemacht, wo wir hinwollen, was wir mitnehmen, wer sich um die Unterkünfte an den einzelnen Abenden kümmert und uns so bereits bestens gerüstet. Die Unterkünfte wurden übrigens alle von den Rovern ausgesucht und angeschrieben… was haben dann eigentlich die Leiter gemacht?
Am Tag vor dem Aufbruch haben wir noch einmal alles durchgecheckt, Räder inspiziert, Essen gekauft, etc. um am nächsten Tag bereit für die Reise zu sein.
Auch zu erwähnen: die Tour wurde von vier Rovern und den zwei Roverleitern bestritten.
Tag 1 – Aufbruch
Um 9:30 Uhr ging unser Zug aus Rosenheim Richtung Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein. Dort angekommen ging es mit der Tschechischen Bahn weiter nach Klatovy. Ein kleiner Ort ca. 50 Kilometer vor Pilsen. Noch kurz mit den dortigen Pfadfindern, die wir zufällig am Bahnhof getroffen haben, austauschen und dann auf die Räder und los!
Bei strahlender Sonne und wenig Gegenwind schon Mal kein schlechter Start. Auch die Strecke an sich hat wenig Höhenmeter oder starke Steigungen beinhaltet und war somit ein guter Anfang für unsere Tour.
Nach nur wenigen kurzen Pausen sind wir dann um ca. 19 Uhr in Pilsen bei den dortigen Pfadfindern angekommen. Hier durften wir die nächsten zwei Nächte unser Lager aufschlagen – zumindest unsere Schlafsäcke mussten wir auspacken, ein Dach hatten wir ja schon und für Feldbetten war auch bereits gesorgt.
Tag 2 – Pilsen
An unserem zweiten Tag wurden wir von Daniel und Marketa, zwei Pfadfindern des Pilsner Pfadfinderstammes „Bílá střelka“, durch die Stadt geführt. Dabei haben wir die Kathedrale besichtigt, vom Turm aus die Stadt bewundert, an einer Brauereiführung teilgenommen und von den Pfadfindern und deren Stadt gelernt.
Für die Gastfreundschaftlichkeit der Pfadfinder „Bílá střelka“ bedanken wir uns sehr!
Tag 3 – Nationalpark Brdy
Nach dem Tag Erholung ging es dann zur zweiten und damit längsten Etappe auf. Nicht nur 65 Kilometer lang, sondern auch mit 790 Höhenmetern, war dies wohl die anstrengendste Etappe. Man darf nicht vergessen, dass jeder aus der Sippe nochmal ca. 20 Kilo Gepäck mit sich schleppt!
Mit genügend Pausen, einer langen Siesta und viel zu trinken schafften wir aber auch diesen Abschnitt ohne größere Probleme.
Unser Ziel war dieses Mal Camping Pliskovice. Hier konnten wir bei den deutschsprachigen Betreibern für die Nacht unser Zelt aufschlagen. Zur Stärkung nach so einem Tag kochten die Rover noch ein Curry, alles vegan versteht sich.
Tag 4 – über die Moldau
Auch wenn nicht so lange (62km), doch auch wirklich anstrengend durch Steigungen von bis zu 9% über drei Kilometer, hatte es die dritte Etappe in sich. Der Vortag war bereits anstrengend mit 6-7% Steigungen über fünf Kilometer, und jetzt nochmal mehr hinterher.
Zunächst stand uns aber ein anderes Hindernis bevor: die Moldau. An der wollen wir ja dann eigentlich entlang radeln, aber jetzt müssen wir diese erst einmal überqueren. Wenn die Brücke dafür aber saniert wird und gesperrt ist, ist das durchaus ungünstig. Das hätte erstmal einen Umweg bedeutet. Uns wurde aber von anderen Radfahrern gesagt, dass diese schon einmal über die Brücke gelassen wurden. Also den beiden Rennradfahrern hinterher und schauen, ob wir drüber dürfen. Die beiden wurden leider abgewiesen… uns haben die Bauarbeiter aber passieren lassen. Glück für uns!
Nun wieder zurück zu unserem Anstieg. Langsam und stetig ging es auch diesen hinauf. Oben angekommen durfte man sich dann wenigstens über acht Kilometer bergab und einer Mittagspause freuen. Damit war der schwerste Teil des Tages dann auch schon gemeistert.
Am Abend am Campingplatz angekommen konnten wir tatsächlich grillen und einen kleinen Festschmaus veranstalten. Verdientermaßen!
Tag 5 – an der Moldau nach Budweis
An unserer letzten Etappe konnten wir wieder etwas aufatmen und entspannen. Mit gerade einmal 40 Kilometern und 350 Höhenmetern ein Klacks.
Zu einem großen Teil ging die Route an der Moldau flussaufwärts nach Budweis.
In Budweis angekommen suchten wir zunächst einmal das Clubhaus der lokalen Pfadfinder, bei denen wir für die Nacht unterkommen durften. Dabei waren wir bei einem der größten Stämme in ganz Tschechien, mit mehr als 300 Mitgliedern eine beachtliche Größe.
Das Clubhaus ist somit auch entsprechend groß und bietet mit einer Lage direkt neben der Moldau (samt eignem Bootshaus und Einstiegsstelle) und einem großen Park viel Möglichkeiten für die dortigen Gruppen. Da wird man fast eifersüchtig.
Am Nachmittag war noch genug Zeit übrig, um in die Moldau zu springen und den Stadtkern zu besichtigen.
An diesem Abend haben wir uns ausnahmsweise eine Pizza gegönnt und nicht selbst kocht, um die erfolgreiche Tour zu feiern!
Auch hier möchten wir uns herzlichst bei den Pfadfindern des Stammes „Vavéha“ für die Gastfreundschaftlichkeit bedanken!
Tag 6 – Zurück in die Heimat
An unserem letzten Tag hatten wir am Vormittag nochmal Zeit alles, was wir am Vortag nicht geschafft hatten, noch zu besichtigen. Darunter zum Beispiel den „Scharzen Turm“, um Budweis von oben sehen zu können.
Danach ging es dann mit vielen Umstiegen und Verspätungen in Richtung Heimat. Zunächst mit der Tschechischen Bahn nach Bayerisch Eisenstein, dort den Anschlusszug um eine Minute verpassen, eine Stunde warten, dann weiter nach Landshut und Mühldorf, wo wir schlussendlich unseren letzten Umstieg verpassen und somit nach insgesamt drei Stunden Verspätung und 10¾ Stunden Reise um 23:30 Uhr in Rosenheim ankommen. Puh! Der Tag war fast anstrengender als die Fahrradetappen.
Zu dem Zeitpunkt hat das Bett gerufen und wir haben uns einfach alle gefreut, wieder zuhause zu sein.
Fazit
Keine größeren Verletzungen, keine kaputten Fahrräder und alle lebend am Ende wieder zuhause angekommen, kann man die Tour als vollen Erfolg zählen lassen. Kleinere Niederschläge gab es natürlich schon, aber als Sippe konnten wir diese ohne größere Probleme klären und lösen, was den Zusammenhalt der Sippe deutlich macht.
Als Leitungsteam freut es uns umso mehr, dass diese Radtour zustande gekommen ist und wir sie gemeinsam geplant, bestritten und gemeistert haben. Die Rover sind in einem Alter, in welchem nun immer mehr Schule, Studium, Arbeit und viele weitere Verpflichtungen ihre Freizeit in Anspruch nehmen und es immer schwerer wird, Zeit für Pfadfinder zu finden.
Wir sind stolz auf unsere Steinböcke!
-pg